Welcher Yogastil passt zu mir?

Yoga Stile

Was bedeutet eigentlich „Yoga“?

Yoga ist eine sich über Jahrtausende (3000-5000 v.Chr.) entwickelte alte indische Philosophie, die Körper und Geist zusammenbringt. Im spirituellen Sinne wurde mit Yoga ursprünglich die Vervollkommnung des Geistes mit einer höheren Macht beschrieben. Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit Wort yuj ab und bedeutet „Verbinden“. Einfach ausgedrückt bedeutet Yoga „die Einheit von Körper, Geist und Seele“. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam Yoga zu uns in die westliche Welt und stellte vor allem den körperlichen Aspekt in den Vordergrund. In der heutigen Übungspraxis betrachtet man Yoga als individuelle Bereicherung oder als Beitrag zur persönlichen Entwicklung, weitgehend unabhängig von religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen des Schülers.

Das Hauptwerk des Yoga – Die Yoga Sutra nach Patanjali

Das von Patanjali verfasste Werk Yoga Sutra ist eine der ältesten Überlieferungen der Yogatradition. In 195 Sanskrit-Versen beschreibt Patanjali in vier Kapiteln, die Essenz des Yoga und den achtgliedrigen Übungsweg Asthanga. Jedes dieser acht Glieder besteht aus konkreten, praktischen und auch heute noch sehr lebensnahen Vorgehens- und Verhaltensweisen. Sie bedingen einander, bauen aufeinander auf, ergänzen sich und bilden eine Einheit.

Bis heute weiss man nicht, wann Patanjali gelebt hat, geht aber vom 2. Jahrhundert vor Christus und 4. Jahrhundert nach Christus aus. Auch seine Person ist ein Mysterium. In der indischen Kunst wird er als Mischwesen dargestellt, sein Unterkörper ist eine Schlange, der Oberkörper ein Mann. Sein Kopf wird ebenfalls von einer Schlange gekrönt. Angeblich ist er eine Inkarnation aus der Schlange Shesha. Seine Mutter hatte um ein Kind gebeten, woraufhin ihr eine Schlange in die Hand gefallen ist. Aus dieser ist Patanjali gewachsen. Sein Name setzt sich aus den Wörtern Pat (Gefallen) und Anjali (Gebetsgeste mit gefalteten Händen) zusammen.

Das Yogasutra hat sich in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden als Anker für viele Menschen herauskristallisiert und dient verschiedenen Yoga Stilen als Leitwerk.

Warum du mit Yoga beginnen solltest?

Yoga hat unzählige positive Effekte auf unsere physische und psychische Gesundheit. Hier nenne ich dir zehn Aspekte, die dich von der positiven Kraft einer regelmäßigen Yoga Praxis überzeugen sollten.

  1. Körperliches Wohlbefinden durch Kräftigung der gesamten Muskulatur.
  2. Förderung der Beweglichkeit von Wirbelsäule und Gelenken.
  3. Verbesserte Flexibilität und Dehnfähigkeit von Muskeln und Faszien.
  4. Stressreduzierung durch Verbesserung der Entspannungsfähigkeit.
  5. Stärkung des Selbsbewusstseins durch eine neues Körperbewusstsein.
  6. Mehr Energie– Durch die Verbesserung der Atmung werden Herztätigkeit und Kreislauf System gestärkt.
  7. Verbesserte Konzentrationsfähigkeit durch eine erhöhte Sauerstoffversorgung kann unser Gehirn besser arbeiten.
  8. Emotionale Stabilität – fördert positives Denken, Gelassenheit, Empathie und im allg. alle Eigenschaften die unter Menschlichkeit zusammengefasst werden.
  9. Entwicklung Mentaler Stärke – Schärft den Intellekt und lässt dich effektive Lösungsstrategien schneller erkennen.
  10. Sich selbst näher kommen – Lernen sich so anzunehmen wie man ist, um seinen inneren Frieden zu erlangen

Welcher Yoga Stil ist nun der Richtige für mich?

Mittlerweile gibt es eine große Anzahl verschiedener traditioneller und moderner Yogastile. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn man sich als Neueinsteiger in der Vielfalt des Angebotes erstmal schwer zurecht findet. Hier geb ich dir einen kleinen Überblick über die bekanntesten körperbetonten Yogastile und deren Wirkung.

Die 8 beliebtesten Yoga Stile

1. Hatha Yoga

Aus dem Hatha Yoga haben sich im Prinzip alle weiteren modernen Yogastile entwickelt. Hatha bedeutet auf Sanskrit Kraft/Gewalt. Oft wird das Wort mit den zwei entgegengesetzten Kräften Sonne und Mond in Verbindung gebracht, was zwar rein übersetzungsmäßig nicht stimmt, aber dennoch die Ideologie von Yoga beschreibt. Grundlegend geht es im Yoga wie auch in der TCM um das Wirken der zwei entgegengesetzte Kräfte Yin und Yang, welche durch die Verbindung von Körper, Geist und Seele miteinander im Einklang gebracht werden sollen. Alle Menschen tragen sowohl Yin und Yang Energien in sich, die in den vielfältigen Zyklen des Lebens unterschiedlich stark in Erscheinung treten. Durch Yoga können wir lernen die Energien in eine bestimmte Richtung zu lenken, um die Balance nicht komplett zu verlieren.

Hatha Yoga beruht auf Texten der Hatha Pradipika, welche im 15.Jhr von Swatmarama verfasst wurden. In vier Kapiteln werden die Techniken des Hatha Yoga vorgestellt:

  1. Asana (Körperhaltungen)
  2. Pranayama (Steuern der Lebensenergien durch Atmung)
  3. Mudra (Energiesiegel in Form von Hand-oder Körperhaltungen, welche die Energie fließen lassen sollen)
  4. Nada ( Klang und Energiearbeit, z.B. das Tönen des Om)

Erstmalig wurde dem Körper eine größere Bedutung zugesprochen und die Reinigung desselben zur Grundbedingung für jede weitere spirituelle Entwicklung gemacht. Bis dahin ging es beim Yoga immer nur um die Klärung des Geistes durch Meditation .

Hatha Yoga ist für dich als Anfänger ideal. Die langsam ausgeführten Übungen sind besonders für Einsteiger geeignet, um Yoga und seine positiven Effekte kennenzulernen.

2. Ashtanga Yoga

Das Wort Asthanga kommt aus dem Sanskrit und bedeutet 8 Glieder (ashta = acht und anga = Glieder). Folglich sind es acht Glieder, die das Ashtanga Yoga System bilden. Der 8 stufige Pfad wurde erstmalig von Patanjali im Yoga Sutra beschrieben.

  1. Yama = Verhaltensregeln anderen gegenüber
  2. Niyama = Verhaltensregeln sich selbst gegenüber
  3. Asana = Körperübungen
  4. Pranayama = Kontrolle des Atems, bzw. der Lebensenergie
  5. Pratyahara = Zurückziehen der Sinne
  6. Dharana = Konzentration
  7. Dhyana = Meditation
  8. Samadhi = Erleuchtung

Asthanga Yoga ist ein kraftvoller, fließender Yogastil, der in Indien eine lange Tradition hat. Als Begründer des Ashtanga-Yoga Systems gilt Sri K. Patthabi Jois, der 1958-60 in Mysore, Indien die Yoga Mala, das Buch mit der genauen Auflistung der Positionen und Atem-Zählung verfasste. Er war Schüler von Krishnamacharya, der heute als Urvater des modernen Yoga bezeichnet wird.

Das Yoga System besteht aus sechs Serien, die alle aufeinander aufbauen. Jede Serie besteht aus einer festen Anzahl von Positionen (Asanas), die jeweils genau fünf Atemzüge lang gehalten werden und in einem Vinyasa Flow fließend ineinander übergehen. Der Atemrhythmus in Kombination mit den Bewegungen ist exakt vorgegeben und die Reihenfolge ändert sich nie. Während der Yoga-Einheit haben alle Yogis den gleichen Übungsplan, der Lehrer betreut aber jeden einzelnen und achtet auf saubere Ausführung.

Asthanga Yoga wird auch heute noch traditionell ausgeführt, die Asanas werden im Sanskrit angesagt und auch die Zählweise erfolgt in dieser Sprache. Disziplin, Demut und Hingabe sowie das tägliche Üben sind Richtwerte der Praxis. Dadurch tauchst du automatisch voll in die Yoga-Lehre ein.

Ashtanga Yoga ist sehr fordernd und gilt als der schwierigste Yogastil. Als Yoga Anfänger solltest du also bereit sein, an deine Grenzen zu kommen oder erstmal gehörig zu scheitern.

3. Power Yoga/Vinyasa Yoga

Power Yoga und Vinyasa Yoga haben ihren Ursprung im Asthanga Yoga. Die Praxis orientiert sich an den Asanas aus den Asthanga Serien, die Asanas können jedoch frei kombiniert werden. Der Lehrer entscheidet, je nach Schwerpunkt seiner Stunde wann und in welcher Abfolge er die Übungen in seiner Stunde einbaut.

Vinyasa bedeutet, etwas auf eine bestimmte Art und Weise zu setzen. Die Besonderheit im Vinyasa Yoga liegt daher in der fließenden Verbindung von Bewegung und Atem. Deine Bewegung folgt der Atmung, dadurch wird der Zugang zur Ein- und Ausatmung bewusster. Die Atmung bildet die Brücke zwischen Körper und Geist. Häufig wird Vinyasa Yoga auch als Meditation in Bewegung beschrieben.

Vinyasa Yoga ist ein kraftvoller, dynamischer Yogastil. Für absolute Anfänger kann es am Anfang etwas schwierig sein, den fließenden Abläufen der Asanas und Chaturangas (Liegestützsequenz, welche die verschiedenen Asana Sequenzen miteinander verbindet) zu folgen. Da die Chaturangas aber in der Regel aus derselben Abfolge bestehen, welche in jeder Stunde gleich ist, wird es dir schon nach wenigen Stunden möglich sein, der Stunde immer besser zu folgen und dich auf die wesentlichen Aspekte wie Atmung und Ausrichtung des Körpers in den Asanas konzentrieren zu können.

Lies hier mehr über Vinyasa Yoga

4. Jivamukti Yoga

Jivamukti Yoga, ein moderner und fließender Yogastil wurde 1984 von Sharon Gannon und David Life in New York entwickelt. Neben einer schweißtreibenden Übungspraxis nehmen vor allem Spiritualität und Ahimsa einen hohen Stellenwert ein. Die Ursprünge sind auch hier im Asthanga Yoga zu finden, jedoch beruht das System auf 5 Säulen (anstatt wie im Asthanga auf 8).

  1. ahimsa = Gewaltlosigkeit, ethischer Veganismus
  2. bhakti = Hingabe, jede Praxis erhält eine Intention, auch Singen als Ausdruck von Lebensfreude und Demut
  3. nadam = intensives Hören nach innen und außen, geübt wird in den Stunden zu besonders ausgesuchter Musik
  4. shastra = Studium der klassischen Texte wie Patanjalis Yoga Sutra, der Bhagavad Gita oder Hatha Yoga Pradipika
  5. dhyana = Meditation und Verbindung zu einer spirituellen Einheit

Yamas, die ethischen Verhaltensregeln gegenüber der Umwelt, wie z.B. auch Veganismus gehören zur Jivamukti Philosophie genauso dazu wie auch das Studium der alten Schriften und das Rezitieren daraus beim unterrichten. Auch das Singen von Mantras und Meditation spielen beim Jivamukti Yoga eine größere Rolle als bei anderen Stilen. Der Einsatz von moderner Musik wie Rock, Pop, Elektro oder Hip Hop steht dabei im krassen Gegensatz zum Singen traditioneller Mantras und Lieder. Während einer Jivamukti Yogastunde fühlt man sich gewissermaßen voll im modernen Leben angekommen und doch auf eine ganz besondere Art und Weise ganz woanders, weit entfernt von der westlichen Welt, auf den Pfaden altindischer Philosophien wandernd und auf der Suche nach spiritueller Vervollkomnung. Wahrscheinlich ist es deshalb gar nicht verwunderlich dass Jivamukti Yoga vor allem bei Großstädtern, jungem Publikum, oder Künstlern gut ankommt.

Bist du ein hipper Großstädter, verfolgst einen modernen Lifestyle, stehst auf schweißtreibendes Training mit abwechslungsreicher Musik und möchtest deinen Alltag mit indischen Lebensweisheiten bereichern, dann empfehle ich dir den direkten Weg ins nächste Jivamukti Yoga Studio.

5. Iyengar Yoga

Iyengar-Yoga wurde von B. K. S. Iyengar (1918-2014) entwickelt. Die Ursprünge sind auch hier im Hatha Yoga zu finden. Eine besondere Aufmerksamkeit besteht in der korrekten Ausrichtung des Körpers durch den Einsatz von Hilfsmitteln wie rutschfeste Matten, Gurte, Klötze, Polster und Rückenbänke. In seiner eigenen jahrzehntelangen Übungspraxis erforschte Iyenger den Zusammenhang der Verbindungen des Körpers. Er ordnete die Asanas systematisch und stimmte die einzelnen Asanas aufeinander ab.

Er lehrte, dass die Wirbelsäule den Effekt der Arbeit in den Beinen empfängt. Das ist ein grundlegendes Prinzip für alle Asanas. Die Arbeit der Füße und Beine lässt die Wirbelsäule in allen Haltungen länger werden. Anstatt direkt an einem mit Problemen behafteten Bereich des Körpers zu arbeiten, lernen wir die Verbindungen zu verstehen, die Aufschluss über das Problem geben. Das Üben der Haltungen bedeutet Erforschung, Entdeckung und Beherrschung der Verbindungen im Körper durch die Praxis.

Eine Iyengar Yoga Stunde besteht überwiegend aus Asanas und Pranayama. Das Singen von Mantren, Rezitieren traditioneller Texte und Meditation findet man hier weniger. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele wird durch präzises, genaues und detailliertes Üben der Asanas erreicht.

B.K.S Iyengers Buch “ Licht auf Yoga“ von 1966 ist auch heute noch ein Standardwerk für Yogalehrer. Die Vorzüge des taktilen Begleitens und der Hilfestellungen durch den Yogalehrer wurden in vielen Yogalehrerausbildungen anderer Stile anerkannt und übernommen.

Iyenger Yoga ist für jeden Yogi eine große Bereicherung. Insbesondere profitieren aber Menschen mit Einschränkungen oder Beschwerden vom großen Wissen der Iyenger Yogalehrer, welche mit Hilfsmitteln- und stellungen so gut wie jede Yoga-Haltung optimal auf die Bedürfnisse ihrer Schüler anpassen können.

6. Sivananda Yoga

Sivananda Yoga verfolgt einen traditionellen, ganzheitlichen und spirituellen Ansatz und ist nach Swami Sivananda, einem der einflussreichsten spirituellen Yogalehrer des 20. Jahrhunderts benannt. 1957 gründete sein Schüler Swami Vishnu-Devananda, Sivananda Yoga Vedanta, welches heute weltweit als gemeinnützige Organisation mehrere Ashrams und Zentren betreibt und tausende von Yogalehrern ausbildet. Sivananda Yoga wird überwiegend über das Leben in einem Sivananda-Ashram in engem Zusammenleben mit seinem „Guru“ vermittelt.

Neben Asanas beinhalten Sivananda Yoga-Stunden immer auch Meditation, Mantren, Atemübungen und eine besonders gründliche Schlussentspannung. Die „sattvige“ Ernährungsweise (vegetarische, frische, vollwertige und unbehandelte Naturprodukte) gehört zu den Grundprinzipien der Sivananda Philosophie dazu.   

Die Praxis bildet eine Synthese aus verschiedenen Yogawegen und wird daher auch als „Integrales Yoga“ bezeichnet.

  • Hatha Yoga – der Pfad der Körperarbeit
  • Karma Yoga – der Pfad des selbstlosen Handelns
  • Bhakti Yoga – der Pfad der Hingabe
  • Raja Yoga – der Pfad der geistigen Kontrolle
  • Jnana Yoga – der Pfad der Weisheit
  • Kundalini Yoga – der Pfad der Energie

Übrigens sind Sivananda-Yoga-LehrerInnen leicht zu erkennen: Sie tragen meist gelbe T-Shirts und weiße Hosen. Das Weiß steht für das Einssein mit dem wahren Selbst und gelb ist die Farbe des offenen und lernbegierigen Einssein von Körper-Geist-Seele.

Sivananda Yoga ist für alle die neben einer eher ruhigen Asana Praxis einen spirituellen Lebensstil, eine gesunde Ernährungsweise und positives Denken wertschätzen. Yoga Vidya e.V. ist eine leicht abgewandelte Form von Sivananda Yoga und in Deutschland weit verbreitet.

7. Anusara Yoga

Anusara Yoga basiert auf klassischem Hatha Yoga und wurde 1997 von dem US-Amerikaner John Friend gegründet, der vorher Iyenger Yogalehrer war. Das exakte Ausrichten des Körpers in Bezug auf Biomechanik und Anatomie steht im Vordergrund. Verletzungen und typische Haltungsfehler des von modernem Leben geprägten Menschen können so vermieden werden. Die Bedeutung von „Anusara“, wird mit „dem Herzen folgen” interpretiert. Das Ziel ist innere Stabilität zu erlangen und gleichzeitig einen fröhlichen, empathischen, achtsamen und liebevollen Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt zu erlangen.

Zunächst hat sich die neue Yoga-Richtung schnell und weit verbreitet, wurde jedoch durch den Skandal 2012 um John Friend in ihren Grundfesten erschüttert. Ihm wurden viele Affären mit Schülerinnen, Drogenkonsum und veruntreute Rentenzahlungen seiner Angestellten nachgewiesen. Er verlor dadurch sein Ansehen und viele seiner Anhänger, die ihn bis dahin schon fast wie einen Popstar gefeiert haben sagten sich von ihm los. Nach seinem Abschied aus der Anusara Gemeinschaft orientierte diese sich neu, ohne Guru und Machtstrukturen.

Anusara Yoga ist besonders für Yoga Anfänger oder für therapeutisches Arbeiten geeignet. Fortgeschrittenen ermöglicht es, die Präzision in der Ausrichtung der Asanas zu verbessern und emotionale Qualitäten wie innere Stabilität und liebevolle Güte zu vertiefen.

8. Yin Yoga/ Restorative Yoga

Yin Yoga und Restorative Yoga sind passive, langsame und ruhige moderne Yogastile, die uns zu mehr Achtsamkeit, Entspannung und innerer Ruhe führen. Während bei den meisten anderen Yogastilen durch aktive Praktiken Hitze im Körper erzeugt und vor allem das Yang Gewebe, unsere Muskulatur angesprochen wird, wollen wir beim Yin Yoga unsere eher kühlen Körperstrukturen wie Knochen, Gelenke und Faszien stimulieren. Während der lang gehaltenen Körperhaltungen von drei bis sieben Minuten kommt der Geist zur Ruhe und die Aufmerksamkeit wird verstärkt auf sich und seinen Körper gelenkt. Dadurch kann unser Nervensystem zur Ruhe kommen und Stress abgebaut werden. Wir lernen uns selber zuzuhören unsere Körperempfindungen wahrzunehmen und bei uns zu sein. Die intime Beziehung von Yoga zu uns selbst wird uns dadurch bewusster.

Yin Yoga verbindet die traditionelle Philosophie des Yoga und das Wissen der TCM mit zeitgenössisch geprägten Asanas. In den verschiedenen Körperhaltungen geht es um das Lösen von Energieblockaden, durch das freie Fließen der Nadis (Energiekanäle/Meridiane).

Beim Restorative Yoga wollen wir uns in den Körperhaltungen noch mehr den entspannenden und loslösenden Effekten widmen. Der Körper wird mit verschiedenen Hilfsmitteln wie Bolster, Kissen, Blöcken, Gurten, Decken oder Stühlen vollständig unterstützt, so dass wir sowohl körperlich wie auch geistig komplett loslassen können. Nicht nur der Körper, sondern auch unser Nervensystem kann sich dadurch entspannen und erholen.

Yin Yoga und Restorative Yoga eignen sich für Alle.  Durch das achtsame Hineingehen in die einzelnen Übungen lernst du als Anfänger deinen Körper und deine Grenzen gut kennen. Yogis, die sich sonst eher fordernden Yogastilen widmen profitieren vom Ausgleich der Yin und Yang Kräfte. Eine Balance zwischen Yin und Yang ist für alle Menschen die Basis für mentale, geistige und körperliche Gesundheit.

Weitere moderne Yoga Stile

Mit der Ausbreitung von Yoga in der westlichen Welt haben sich mittlerweile viele weitere Yoga Stile entwickelt, als Beispiel nur Einige zu nennen wie Bikram Yoga/Hot Yoga, Aerial Yoga, Acro Yoga, Paddleboard/Float Yoga oder Lachyoga.

Yoga bietet uns heute einen nahezu unbegrenzten Spielraum an Betrachtungsweisen und Ausführungsmöglichkeiten. Die Entscheidung, ob wir den Nutzen von Yoga für uns eher spirituell, philosophisch, therapeutisch, körperlich oder mental sehen oder vielleicht auch einfach nur praktizieren wollen, weil es uns gut tut, ist jedem Einzelnen überlassen. Sicher ist zumindest, dass Yoga in unserer modernen Gesellschaft einen Platz gefunden hat und sich in Zukunft sicher noch viele weitere Yoga- Stile und Strömungen entwickeln werden.

(1) Kommentar

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